Das kürzeste Kapitel: Religionen - CREDO QUIA ABSURDUM

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An dieser Stelle möchte ich noch kurz ein paar Gedanken zum Thema Religion einfließen lassen. Religionen sind immer Menschenwerk und entspringen dem menschlichen Glaubensbedürfnis an das Luminose oder Unerklärliche, d. h. Götter- oder Gottes-Glaube ist immer irrational. Jegliche Gottesvorstellung entspringt der jeweiligen menschlichen Projektion und der Begriff „GOTT“ ist die Chiffre für das Unvorstellbare und/oder Unerklärliche. Deshalb möchte ich es wirklich ganz kurz machen mit dem Merksatz aus Ludwig Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus: Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.

Warum gibt es Religionen?

Über diese Frage können wir schon eher sprechen. In jeder Religion gibt es ein Heilsversprechen, dass über den Tod hinaus geht und die Endlichkeit unseres Seins relativieren soll. Ohne ein solches Heilsversprechen kann man nicht von einer Religion sprechen. Zum Beispiel wäre das Christentum oder der Islam ohne ihr Auferstehungsversprechen „nur“ eine ethische Lehre für das diesseitige Leben! Religionen bedienen also ein menschliches Bedürfnis, genauer gesagt unser persönliches Egoproblem, dass wir mit der Endlichkeit unseres Daseins haben. Wäre es nicht besser ohne eine solche Illusion zu leben, also wirklich und konsequent im endlichen Diesseits zu leben und bei diesem einmaligen Leben alles auf eine Karte zu setzen um wahrhaft zu leben?! Ego und sein Ismus sind völlig angstbesetzt und häufen materielle Güter an. Dies äußert sich in der Regel durch diese negativen Eigenschaften: Geiz und Gier, die zumeist Hand in Hand gehen und äußerst negative Charaktereigenschaften sind! Das Ziel eines wahren und angstfreien Menschen ist dagegen umgekehrt, d. h. er ist freigebig und uneigennützig, also gemeinnützig! In einer intakten Gemeinschaft, wo jeder jeden kennt und schätzt, geht es immer um Gemeinnützigkeit! Das ist zwar ein Ideal, aber solche Gemeinschaften existieren! Ich war z. B. einige Male in jungen Jahren in verschiedenen Kibbuzimen in Israel. Natürlich ist es ein wenig Glückssache, ob man in einen guten oder einen schlechten Kibbuz kommt – ich habe beide Varianten kennen gelernt! Später wollte ich dann auf Kuba einen Kibbuz ohne Judaismus ins Leben rufen und führte auf Kuba politische Gespräche mit Verantwortlichen, hatte ich doch in Deutschland genügen Interessierte, von der Krankenschwester bis zum Agraringenieur gefunden, die an diesem Projelt „Kibbuz auf Kuba“ teilnehmen wollten und bereit waren es gemeinschaftlich zu finenzieren. Auch Stefan Heym und Gregor Gysi unterstützten das Projekt und wer bei Google „Evertz“ und „Spiegel“ eingibt der wird auf den Spiegel-Artikel mit dem Titel: „Letzte Reservate“ stoßen! Aber das hat natürlich nichts mehr mit der Eingangsfrage „Warum gibt es Religionen?“ zu tun. Ich bitte mir also diese kleine Abschweifung, die, nichts desto trotz interessant gewesen sein könnte, zu vergeben.

Jetzt, um kurz vor 22 Uhr, werde ich auch langsam müde. Ich werde noch ein paar Seiten in einem meiner Lieblingsbücher von Erich Fromm, einer meiner Lieblingsspychologen und Psychoanalytiker, lesen, seiner „Kunst des Liebens“! Dieses Werk war in den 60er Jahren bei den Hippies ein Kultbuch und ich prophezeie diesem Buch im Zusammenhang mit der anstehenden und notwendigen geistigen Revolution in spe eine Wiederentdeckung und möchte dazu gern hier und jetzt meinen Beitrag leisten! Besorge Dir scnellstmöglichst dieses Taschenbuch für wenig Geld im Internet oder im Antiquariat um die Ecke – ich hatte selbst hier im Harz vor ein paar Jahren ein solches kleines Antiquariat mit dem Namen „Carpe diem“ und es war die reinste Selbstausbeutung mit Stundenlöhnen, die häufig unter 5,- Euro lagen...

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