Nachts um halb drei bin ich aufgestanden, gehe ich doch immer (meistens) früh zu Bett. Ein amerikanisches Sprichwort sagt: “
Early to bed and early to rise makes a man healthy, wealthy, and wise.” Ich liebe diese frühen Stunden des Tages, wenn die meisten Menschen im Umkreis noch schlafen und quasi nicht anwesend sind. Zu viele Menschen sind mir heute ein Graus, besonders jene Massen als Phänomen der Groß- und Megastädte, die ich deshalb heute nie (im Gegensatz zu früher) lange ertrage. Ich wohne etwas seltsam in einem Industriekomplex mit einer wunderbaren Aussicht auf die grüne Natur, nur von meinem „Living Room with a green View“ muss ich durch ein paar Gänge und eine Halle laufen um in die Küche zu kommen. Dort mache ich mir dann eine Kanne Kaffee und mein Müsli, gehen dann mit diesen Frühstücksutensilien zurück in mein Mehrzweckzimmer und frühstücke dort. Ich schaltete das Radio ein und hörte die 3-Uhr-Frühnachrichten auf Deutschlandradio Kultur. Der Nachrichtensprecher berichtet mit seiner emotionslosen, weil sachlichen Stimme von einem Anschlag in Frankreich am gestrigen Nationalfeiertag. Bei dem Anschlag in Nizza sind viele Menschen durch einen Selbstmordattentäter getötet oder verletzt worden, der mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast war. Daraufhin schaltete ich das Radio wieder aus, ist es doch wichtig seinen Geist nicht mit all dem geistigen Müll, mit all der Negativität und Destruktivität der Welt und ihrer Nachrichten zu vergiften. Nicht nur bei der Nahrung, auch bei der geistigen Kost sollte man achtsam und sehr selektiv sein! Ich empfehle gute Bücher und das Schicksal spielt uns häufig gute geistige Kost zu. Ich habe da auch so meine Orte, wo ich leicht fündig werde. Gestern fand ich an einem solchen Ort in Thale (dem Geburtsort von Theo Löbsack) ein Buch eines mir zuvor unbekannten deutschen Schriftstellers namens Klaus Modick mit dem Titel „Sunset“. Es ziert ein schönes, sepiafarbiges Umschlagbild mit einer kalifornischen Palmenallee im Abendlicht. Auf der Vorsatzseite steht